Der Krampus

Der Krampus gehört zum Adventsbrauchtum und ist ein Begleiter des hl. Nikolaus.

Sein Vorkommen, im Brauchtum, ist belegt für viele Länder und deren Regionen.

Es erstreckt sich vom Ostalpenraum, Südbayern bis in die Oberpfalz, Österreich, Norditalien / Südtirol, Ungarn, Slowenien über Kroatien bis zum Fürstentum Liechtenstein.
Der Name Krampus leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort “Krampen” ab und bedeutet so viel wie Kralle, Lebloses, Vertrocknetes / Verblichenes oder Verdorrtes.

Er ist auch regional unter verschiedenen Namen bekannt, wie z.B. Krampn, Kramperl, Ganggerl, Tuifl, Klaubauf, usw.

Der Krampus ist ein Relikt vorchristlicher Zeiten und damit weit älter als der hl. Nikolaus.
Historiker, Kirchenhistoriker und Brauchtumsforscher sind sich teils uneinig über den Ursprung des Krampus.
Er wird mit dem römischen Waldgott Faun (griechisch “Pan”) in Verbindung gebracht.
Diskutiert werden auch germanische bzw. regionale Gottheiten, sowie der keltische Geweihgott Cernunnos.

Durch die Christianisierung wurde er dämonisiert und sogar mit dem Teufel / Satan gleichgestellt.

Ausflug in die Zeit des 16. und 17. Jahrhunderts:
Ab dem 16. und vermehrt im 17. Jahrhundert waren Flugblätter im Umlauf, die die dämonischen Gestalten beim Züchtigen und Einsacken unfolgsamer Kinder zeigten.
Diese Bilder wurden, in der Vorweihnachtszeit, von autoritären Eltern als Erziehungsmittel eingesetzt.

Diese vorweihnachtlichen Unholde reichten von verschiedenen Schreckgestalten, mit dem typischen Sack, bis hin zu Hexen mit Buckelkörben.

“In-den-Sack-stecken” war eine der üblichen Drohungen zur Einschüchterung der Kinder.
Eine Vorstellung die bis in das 16. Jahrhundert zurückreicht.

Martin Luther veränderte 1524 den “Seelenverschlinger” zum “Kinderfresser”.
Er meinte damit, dass sich Teufel die Kinderseelen aneignen.
Diese Teufel entlarven den Krampus als höllischen Begleiter des hl. Nikolaus.

Im 19. Jahrhundert wandelte sich der Krampus immer mehr zum Erziehungshelfer. Wo Ermahnung das Jahr über versagten, da sollte der Nikolausabend Abhilfe schaffen:
“Wenn du nicht brav bist, nimmt dich der Krampus mit!”; “Soll ich den Krampus holen?”, sind Sätze die teils heutzutage noch funktionieren.

In der “Bavaria” wird 1850 recht deutlich geschildert, dass er in seinen Sack, neben unartigen Kindern, auch versoffene Bauern, losmäulige Weiber, usw., ohne Gnade hineinsteckt.

Viele Mythen und Legenden ranken sich allgemein um dieses Geschöpf.
“Der Krampus-Brauch kommt doch aus dem Alpenraum, oder?!
Diese Aussage ist nur bedingt richtig. Wie schon erwähnt, tauchten diese Geschöpfe in vielen anderen Ländern und Regionen auf.

Im Zuge der Inquisition (13. bis 18. Jahrhundert) wurde das Maskieren mit Tier- und Teufelsmasken nach und nach verboten.
In der entlegenen Bergwelt konnte der Brauch jedoch überleben.
In den Städten und deren Einzugsgebieten geriet der Brauch mehr oder weniger in Vergessenheit.
Später galt er dann nicht mehr als “schick”, da häufig die Landbevölkerung eher die “Städter” als Vorbild hatten, und diesen nacheiferten.
Ähnliche Schicksale erlitten auch andere Bräuche und sogar die Tracht.

Der Krampus tritt häufig nicht alleine auf. Diese Gruppen der Krampusse bezeichnet man als “Pass”.
Oft werden sie von anderen Unholden und Hexen begleitet.

(Enthält teils zusammengefasste Auszüge aus “Weihnachtsbräuche in Bayern” / Verlag: Plenk)