Die Rauhnächte

Woher dieser Name kommt, ist nicht gewiss. Es gibt viele Deutungen des Begriffs,  von Rauchnacht (räuchern), raunen (Weissagung in Losnächte), rauher Nacht (Dämonen und Geister gehen um) über das germanische Wort  „Ruch“ für zottelig, pelzig, haarig.

Die schlimmsten Rauhnächte sind die „Zwölf Nächte“ vom 24.12 bis zum 06.01., auch Zwölfernächte genannt. Neben den entfesselten Geistern und Unholden,  der wilden Jagd, geht auch in diesen Nächten der Leibhaftige, der Teufel, um.

Neben den Rauhnächten gibt es noch die Losnächte. In diesen Nächten kann man, mittels Rituale, in die Zukunft sehen.

Die Rauhnächte und Losnächte sind teilweise regional abhängig.

Die bekanntesten Rauh- und Losnächte:

Ab hier beginnen die Zwölfernächte:

Ein paar Regeln und Rituale für Rauhnächte:

  • Keine Haare und Nägel schneiden
  • Keine Türen zuschlagen (Lärm zieht die Unholde und Geister an)
  • Keine Streitigkeiten (diese sollten bis zur letzten Rauhnacht beendet sein)
  • Kein Glücksspiel
  • Türen verschließen
  • Haus und Hof räuchern
  • Nach dem Abendläuten soll man das Haus nicht mehr verlassen.
  • Es darf nicht gesponnen werden.
  • Keine Wäsche waschen (sonst stirbt jemand im folgenden Jahr)
  • Keine Wäsche aufhängen (Geister können sich darin verfangen und ins Haus gelangen)
  • Nicht pfeifen nach dem morgendlichen Aufstehen (bringt Unglück)
  • Jegliche Arbeit ist verboten
  • In der Christnacht öffnet sich um Mitternacht der Himmel und die hl. Dreifaltigkeit wird sichtbar. Wer das sieht, bekommt drei Wünsche frei.
  • Wer am Neujahrtag spät mit dem Essen fertig ist, der wir zu spät in den Himmel kommen.
  • Wer in der Dreikönigsnacht folgendes in den Kamin spricht:
    „Die heiligen drei Könige sind hier. Kommens heut nicht, kommens morgen in der Früh“, bei dem schlägt der Blitz nicht ein.

Rituale für Losnächte:

  • Man kann nach dem Abendläuten die Tiere im Stall reden hören und die Zukunft erfahren. Wird man erwischt, stirbt man im folgendem Jahr
  • Zieht man einen Holzpflock aus der Erde und lauscht am Erdloch, so kann man die Zukunft erfahren (Dreikönigsnacht).
  • Wenn junge Mädchen in der Christnacht Zwiebeln schneiden und Salz drauf streuen, erblicken sie am darauf folgenden Morgen das Antlitz ihren Zukünftigen.

Wenn junge Frauen sich nach dem Abendläuten im Wald auf einsame Wegkreuzungen stellen, so erscheint ihnen ihr Zukünftiger.